Labyrinth

Unser Leben gleicht einem Labyrinth. Oder gleicht das Labyrinth unserem Leben? Naja, jedenfalls: Schon ein paar Gänge weiter stehen wir vor einer neuen Wand, ob es einen Ausgang gibt, ist unklar und niemand weiß genau wozu das Ganze da ist. 

Bisher gab es für dieses Labyrinth keine Karte und daher auch: keine Lösung.

Gleichzeitig beginnt sich unser Leben nicht nur zufällig so anzufühlen, als würde es vorberechneten Mustern folgen, als würden wir Rückmeldung brauchen, wenn wir etwas getan haben: Was können wir, wie viel ist das wert und was können andere?Zeichen die den RICHTIGEN Weg durch das Labyrinth zeigen:

Meine Uhr weiß schon vor dem Öffnen meiner Augen, wie ich geschlafen habe, stellt anhand meiner Gewohnheiten und aktueller Werte ein energiebringendes Frühstück zusammen, zeigt mir den für heute passenden Arbeitsweg und -platz, die To Dos des Tages werden nach Wichtigkeit und meiner Leistungsfähigkeit abgewogen, die Entspannung für den Abend vorgeschlagen und damit ich am Ball bleibe bekomme ich Punkte für jede Tätigkeit. Die anstehenden Wahlen sind auch schon entschieden, weil Algorithmen vorausgesagt haben, dass meine Partei gewinnt. 

Mit Facebook fing es an, mit Likes und Followern Daten zu generieren, heute sind Level und Punkte fast überall zu finden: Arbeit, Kommunikation, Lernen, Forschung, Liebe, Finanzen, Regierung, Gesundheit… die Reihe ließe sich fortsetzen.

In den Punkten, Levels und Fertigkeiten liegen vorgegebene Wege durch mein Labyrinth des Lebens. 

Aber woher weiß ich, dass diese Wege gute Wege sind? Die vorgegebenen Ziele gute Ziele sind? Dass ich Fähigkeiten entwickle, die mit guten Gedanken gemacht wurden? 

Wie verändert das unsere Art zu denken, zu erleben, kreativ zu sein, wenn ich die Anleitung für mein ganz persönliches Labyrinth des Lebens an jeder Ecke kaufen kann?